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Was machen Sie, wenn Sie ein Computeralgebra-System kaufen oder benutzen müssen oder wollen und Sie haben keine Ahnung welches? Weil Sie vielleicht ein bestimmtes Problem haben, was Sie mit Computeralgebra zu lösen hoffen, oder weil Sie in einem Rechenzentrum arbeiten, und Ihre `Kunden' ein oder mehrere Computeralgebra--Systeme zur Verfügung haben wollen.
Nun, die Antwort ist einfach: Sie nehmen Ulrich Schwardmanns Buch zur Hand und informieren sich. Anhand einfacher Beispiele wird das Arbeiten mit den fünf `Großen' (AXIOM, Macsyma, Maple, Mathematica, Reduce) und einem `Kleinen' (Derive) illustriert und verglichen. Beispiele aus der Algebra, aus der Differential-- und Integralrechnung werden programmiert -- obgleich die heutigen Computeralgebra--Systeme eine solche handhabbare Benutzeroberfläche haben, daß von eigentlichem Programmieren bei Standardproblemen nicht mehr gesprochen werden kann; es ist eher ein Eintippen der entsprechenden Formeln.
Das Arbeiten mit den Computeralgebra-Systemen wird eingängig erläutert, die Vergleiche sind gut ausgearbeitet. Zudem wird noch ein (allerdings vielleicht etwas zu kurzer) Überblick über etwa 45 verschiedene Computeralgebra-Systeme gegeben.
Eine hinreichend erschöpfende Bibliographie über die Algorithmen, auf denen die Computeralgebra--Systeme basieren, und über die Anwendung der Systeme, nebst einem umfangreichen Schlagwortverzeichnis, vervollständigen dieses nützliche Buch. Von einigen kleineren Druckfehlern abgesehen, habe ich keine Fehler gefunden. Jedoch wies mich ein Kollege darauf hin, daß das Simath-System nicht angemessen beschrieben wurde.
Herr Schwardmann ist promovierter Mathematiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Gesellschaft für Wissenschaftliche Datenverarbeitung in Göttingen. Es ist somit verständlich, daß wir es mit einem kompetenten Autor zu tun haben.
In Bibliotheken, die Bücher über das wissenschaftliche Rechnen sammeln, scheint mir dieses Buch ein Muß zu sein. Auch für den Einzelnutzer von Computern kann ich dieses Buch zur persönlichen Anschaffung bestens empfehlen.
Friedrich W. Hehl (Köln)