OPT_VBOX        v1.3.0  17.08.03 (cp@fli4l.de)

Der ISDN-Anrufbeantworter für fli4l 2.0.x



Diese Anleitung ist lang und WICHTIG!
Wer sie nicht gründlich liest, hat so gut wie keine Chance, das Paket sinnvoll zu konfigurieren, geschweige denn, alle Konfigurationsmöglichkeiten auszuschöpfen.


Inhalt:

  1. Einleitung
  2. Funktionsweise / Ressourcenbedarf
  3. Clients für verschiedene Betriebssysteme
  4. Update einer alten Version von opt_vbox
  5. Konfiguration (config/vbox.txt) - globale Parameter
  6. Konfiguration (config/vbox.txt) - userspezifische Parameter
  7. Beispielkonfiguration
  8. Aufnehmen und "Installieren" neuer Ansagen
  9. Ausblick
  10. Support
          Anhang



1. Einleitung
-------------


Dieses Paket integriert die Anrufbeantworter-Software "vbox" von Michael ´Ghandi´ Herold in das fli4l-System.

Man kann den fli4l-Router damit also auch als Anrufbeantworter verwenden, wobei die Funktionalität über die eines normalen Anrufbeantworters weit hinausgeht. Es ist möglich, verschiedene Voiceboxen einzurichten, die an verschiedene Telefonnummern (MSNs) gerichtete Anrufe speichern und nur bestimmten Benutzern den Zugriff erlauben. Auch läßt sich für jeden Benutzer einzeln in Abhängigkeit von Tageszeit, Wochentag und der Rufnummer des Anrufenden einstellen:

- ob ein Anruf überhaupt beantwortet wird
- nach wie vielen Klingelzeichen ein Anruf beantwortet wird
- ob eine Ansage und falls ja welche Ansage verwendet wird
- ob ein Signalton und falls ja welcher Signalton verwendet wird
- ob nach der Ansage eine Nachricht aufgesprochen werden kann
- wie lang eine Nachricht maximal werden darf
- ob eine Timeout-Ansage (und falls ja, welche) verwendet wird



2. Grundlegendes zur Funktionsweise / Ressourcenbedarf
------------------------------------------------------


Das vbox-System ist aufgeteilt in einen Server, der die Nachrichten entgegennimmt und einen Client, mit dem man die Nachrichten abhören und verwalten kann. Nur der Server läuft auf dem fli4l-Router. Man braucht also zwangsläufig noch einen anderen Rechner für die Client-Software.


Installationsvorraussetzungen

generell:

Eine ISDN-Karte ist Pflicht, denn vbox läuft nicht mit Modems (und über eine DSL-Leitung sowieso nicht, falls jemand auf diesen Gedanken kommen sollte...)
Für die Installation des passenden Treibers wird natürlich das ISDN-Paket benötigt, wobei aber kein Circuit definiert werden muß, wenn die Karte ausschließlich für vbox verwendet wird.
ACHTUNG: Die Teles 16.3c kommt für vbox nicht in Frage, da der Linux-Treiber nicht Voice-fähig ist.
ACHTUNG: opt_vbox 1.x läuft nur mit fli4l 2.0.x!

bei einer Ramdisk-Installation:

Wenn die eingehenden Nachrichten auf einer Ramdisk gespeichert werden sollen, benötigt der Router mindestens 16MB Ram, da sonst keine nennenswerte Aufzeichnungsdauer erreichbar ist (s.u.: VBOX_COMPRESSION).
Es dürfte klar sein, daß auf einer Ramdisk gespeicherte Nachrichten bei einem Stromausfall verloren gehen. Wer sich auf seinen AB 100% verlassen können muß, sollte also von diesem Paket Abstand nehmen oder die Nachrichten auf einer Festplatte speichern lassen.

bei einer HD-Installation:

Wenn die Nachrichten auf einer Festplatte gespeichert werden sollen, benötigt man natürlich das HD-Paket mit OPT_MOUNT='yes'. Bei einem Neustart des Routers bleiben die Nachrichten dann erhalten. Die Einstellungen für bereits vorhandene user werden bei einem Neustart jedoch ggbfls. aktualisiert, und in einer neuen Konfiguration nicht mehr vorhandene user werden (optional) automatisch gelöscht. Eine Festplatte ist auch dann vorteilhaft, wenn man viele verschiedene Ansagen oder zusätzliche OPT-Pakete benötigt, da der Platz auf der Diskette dann nicht mehr ausreicht.



3. Clients für verschiedene Betriebssysteme
-------------------------------------------


für Windows:

http://www.vbox-client.de

Dieser Client hat zwar offiziell "Beta"-Status, funktioniert nach meiner Erfahrung aber sehr gut. Zur Zeit (08/03) dürfte er der beste für Windows verfügbare Client sein.

http://www.lenznet.de

Dieser Client wurde für Windows NT geschrieben und wird seit geraumer Zeit nicht mehr weiterentwickelt. Er wurde aber auch schon unter anderen Windows-Versionen erfolgreich eingesetzt.


für Unix:

ftp://ftp.isdn4linux.de/pub/isdn4linux/utils/

Die isdn4k-utils enthalten den vbox-Client für die Konsole, der schlicht "vbox" heißt. Er dürfte bei allen großen Linux-Distributionen zum Lieferumfang gehören. Zur Installation und Verwendung empfehle ich einen Blick in die originale vbox-Doku, die OPT_VBOX als vbox-appendix.txt beiliegt.

http://gvbox.sourceforge.net/

Für den Gnome Desktop gibt es gvbox. Mir ist es mit einem RedHat 7.3 allerdings nicht gelungen, diese Software bzw. alle von ihr benötigten Bibliotheken funktionsfähig zu installieren. Ich wünsche viel Spaß ;-)

http://www.kpage.de/de/kam2/content.html

Der vbox-Client für KDE-Freunde.


Java:

http://vboxj.sourceforge.net/

Dieser in java programmierte Client sollte auf jedem OS laufen, für das ein j2re (Java 2 Runtime Environment) existiert. Eventuell ist es möglich, dieses Tool als Client für das MacOS zu verwenden. Getestet habe ich das bisher nicht.


Web-Interface:

Ab opt_vbox 1.3.0 lässt sich der AB bei Verwendung des httpd-Pakets (OPT_HTTPD='yes') auch über das Web-Interface steuern. Neben dem Abhören und Löschen der Nachrichten ist es auch möglich, den AB jedes users und jeder zu überwachenden MSN einzeln ein- und auszuschalten. Die Bedienung ist selbsterklärend.
(Zur Zeit ist beim Zugriff auf das Web-Interface jedoch keine Authentisierung der einzelnen vbox-user möglich, so daß jeder user mit Kenntnis des admin-Kennworts Zugriff auf alle Nachrichten hat.)

Zur Verwendung des httpd-Pakets
im Allgemeinen verweise ich auf die entsprechende Dokumentation.

Diese in das vbox-Paket integrierte Funktionalität basiert ursprünglich auf Felix Eckhofers OPT_VBOXSWITCH (danke, Felix!), das damit obsolet wird, und wurde für opt_vbox 1.3.0 von Arno Welzel zu einem kompletten vbox-Client erweitert.  Dadurch ist es nun erstmals möglich, den AB ohne die Installation einer speziellen Client-Software zu nutzen. Danke, Arno!




4. Update einer alten Version von opt_vbox
------------------------------------------


Hier eine Kurzanleitung zum möglichst schnellen Update einer alten Version von opt_vbox (mit vbox.txt ist immer die config/vbox.txt gemeint):

- die alte vbox.txt sichern

- das neue opt_vbox Archiv wie gewohnt in den fli4l-Verzeichnisbaum entpacken


- die neue vbox.txt vorsichtshalber in vbox.txt.org o.ä. umbenennen


- die gesicherte alte vbox.txt zurückkopieren


- in der alten vbox.txt die Definition von VBOX_BEEP_USERS löschen


- in der alten vbox.txt die Definition folgender neuer Parameter (s.u.) ergänzen:

OPT_VBOX_WAV_FILES (global)
VBOX_DELETE_OLD_SPOOLDIRS (global)
VBOX_BEEP_usernr (für jeden user)

Damit sollte das vbox-Paket wieder laufen, ohne daß man die Konfigurationsdatei komplett neu zusammenbauen muß. Ich empfehle trotzdem, diese Anleitung wenigstens diagonal zu lesen, weil auch für "alte Hasen" einige interessante Details dabei sein dürften (z.B. Konfigurationsmöglichkeiten, die schon immer vorhanden aber bisher nicht dokumentiert waren.)



5. Konfiguration (config/vbox.txt) - globale Parameter
------------------------------------------------------


Übersicht:


OPT_VBOX


Soll vbox aktiviert werden? Sollte auf 'yes' stehen  ;-)
Bei einem 'no' sind alle folgenden Parameter bedeutungslos.



VBOX_USERS_N

Die Anzahl der user. Für jeden user können eine oder mehrere zu überwachende Rufnummern angegeben werden (siehe VBOX_MSN_usernr). Da die Zahl der Rufnummern für alle user gemeinsam auf 14 begrenzt ist, kann die maximal mögliche Anzahl der user je nach Aufteilung der MSNs auf die user bei 14 oder auch darunter liegen.



VBOX_SPOOLPATH / VBOX_COMMON_SPACE

Mit dem Parameter VBOX_SPOOLPATH wird festgelegt, ob die aufgesprochenen Nachrichten auf einer Ramdisk oder auf einer Festplatte gespeichert werden.

Speichern auf einer Ramdisk:

VBOX_SPOOLPATH=''
Es darf hier also kein Pfad angegeben werden!

Mit VBOX_COMMON_SPACE='yes' werden dann alle eingehenden Nachrichten der verschiedenen user auf einer gemeinsamen Ramdisk abgespeichert, die immer bei /var/spool/vbox gemountet wird. Das hat den Vorteil, daß der eventuell knappe Hauptspeicher gut ausgenutzt werden kann, aber den Nachteil, daß keinem user eine bestimmte Speicherkapazität für seine Nachrichten garantiert werden kann.

Mit VBOX_COMMON_SPACE='no' hingegen wird für jeden user eine eigene Ramdisk angelegt, die dann jeweils bei /var/spool/vbox/<username> gemountet wird - mit dem Vorteil, daß für jeden user eine bestimmte Speicherkapazität garantiert wird und dem Nachteil, daß das "Band" bei usern, die sehr viele Anrufe erhalten, schneller voll ist.

Speichern auf einer Festplatte:

VBOX_SPOOLPATH='/usr/local/data' (z.B.)
Vorraussetzung ist hier das hd-Paket mit OPT_MOUNT='yes'

Der angegebene Pfad muß auf der Festplatte bereits existieren und im Filesystem einer schreibbar gemounteten Partition liegen, jedoch nicht in "/" oder "/opt". Wird eine dieser Bedingungen nicht erfüllt, wird die Installation des vbox-Pakets mit einer entsprechenden Fehlermeldung abgebrochen. Sind alle Bedingungen erfüllt, wird in dem angegebenen Pfad das Verzeichnis "vbox_spooldir" angelegt, in dem die eigentlichen vbox-Daten abgelegt werden.
Der Parameter VBOX_COMMON_SPACE ist bei einer HD-Installation bedeutungslos.



VBOX_DELETE_OLD_SPOOLDIRS

Dieser Parameter ist nur von Bedeutung, wenn die eingehenden Nachrichten auf einer Festplatte abgelegt werden.

Da die Spoolverzeichnisse der einzelnen user dann beim Neustart nicht gelöscht werden, kann es bei häufig wechselnden Konfigurationen mit verschiedenen usern vorkommen, daß sich im Laufe der Zeit alte Spoolverzeichnisse von inzwischen inaktiven usern ansammeln, die die Übersicht behindern und unnötig Platz verbrauchen. Um das zu verhindern, kann man diesen Parameter auf 'yes' setzen, so daß bei jedem Neustart automatisch aufgeräumt wird.

VORSICHT: wer den Namen eines einmal konfigurierten users in der Konfigurationsdatei auch nur geringfügig ändert, löscht damit beim nächsten Neustart automatisch alle für diesen user gespoolten Nachrichten, weil der user mit dem ursprünglichen Namen als nicht mehr aktiv gewertet wird. Man muß hier also sehr aufpassen, daß man mit dieser Automatik nicht ungewollt Nachrichten löscht.



VBOX_COMPRESSION

Hier lässt sich einstellen, mit welcher Kompression die Nachrichten aufgezeichnet werden sollen. Je höher die Kompression, desto geringer der Speicherplatzverbrauch und desto schlechter die Qualität.

Wer die Nachrichten auf einer Festplatte ablegen lässt, kann sich wahrscheinlich unbesorgt für den Modus "ulaw" entscheiden, bei dem keine Kompression erfolgt. Die Nachrichten werden dann mit der vollen ISDN-Bandbreite von 8Bit * 8kHz = 64kBit/s gespeichert. Bei einer reinen Ramdisk-Installation ohne Festplatte auf einem PC mit 16MB Speicher reichen die dann für die Aufzeichnung zur Verfügung stehenden ca. 6Mb allerdings nur für etwas mehr als zehn Minuten Aufzeichnungsdauer.

Wer Platz sparen muß, sollte sich daher für eine komprimierte Aufzeichung im Format "adpcm-4" (4 Bit * 8kHz = 32kBit/s -> halber Speicherbedarf gegenüber "ulaw") oder für "adpcm-3" bzw. "adpcm-2" mit entsprechend höherer Kompression und schlechtere Qualität entscheiden.

Hier eine Übersicht:


Modus      Sample-Auflösung   Kompression auf   Speicherbedarf für 10min (ca.)

ulaw       8Bit               100%              4800 kB
adpcm-4    4Bit               50%               2400 kB
adpcm-3    3Bit               37%               1800 kB
adpcm-2    2Bit               25%               1200 kB



VBOX_FREESPACE

Wenn zum Speichern einer neuen Nachricht weniger als VBOX_FREESPACE Bytes freier Speicher zur Verfügung stehen, wird der Anruf gar nicht erst angenommen. Ein Wert von "0" bewirkt, daß diese Überprüfung abgeschaltet wird.



OPT_VBOX_WAV_FILES

Wenn vbox auch .wav Dateien als Ansagen akzeptieren soll, muß dieser Parameter auf 'yes' gesetzt werden. Diese Option existiert nur, um im Fall einer Ramdisk-Installation kenntlich zu machen, ob das recht große Tool zum Konvertieren in das wav-Format auf die Diskette kopiert werden muß oder nicht. Wird der Router nicht von Diskette gestartet, kann man hier eigentlich bedenkenlos 'yes' einstellen.

ACHTUNG: die automatische Konvertierung, die zu einem recht frühen Zeitpunkt des Bootvorgangs erfolgt, kann auf einem langsamen PC je nach Anzahl und Größe der wav-Dateien u.U. mehrere Minuten in Anspruch nehmen. Wer seine Konfiguration noch testet und häufig neu bootet, sollte daher vielleicht erstmal mit wenigen kurzen Dateien üben...



VBOX_VBOXD_ALLOW_1,2,3...

Mit den VBOX_VBOXD_ALLOW Parametern kann in beliebig vielen Zeilen definiert werden, von welchen Rechnern der Anrufbeantworter mit Hilfe eines Clients abgehört bzw. verwaltet werden darf. Die Defaulteinstellung "*" steht für "jeder Rechner". Einschränkungen sind durch Angabe einzelner IP-Adressen, Hostnamen oder Domainnamen (in der Form *.home.de) möglich.

ACHTUNG: Bei Angabe von Hostnames der eigenen Domain ist nur der Hostname, nicht der volle DNS-Name anzugeben!

ACHTUNG: Soll der Zugriff auch aus dem Internet möglich sein, was aus Sicherheitsgründen nicht zu empfehlen ist, darf der Port 20012 in der config/base.txt nicht als FIREWALL_DENY_PORT eingetragen sein.



VBOX_BEEP_HOURS

Hier lassen sich die Zeiten, zu denen das akustische Signal gesendet werden soll, stundenweise angeben. Es lassen sich auch Bereiche angeben, z.B. 8-24, wobei auch mehrere Angaben durch Komma getrennt werden können. Ein ´*´ steht für "immer". Eine genaue Erklärung des Formats der Zeitangaben findet sich im Anhang am Ende dieser Doku.


VBOX_BEEP_PAUSE

Die Länge der Pause zwischen den einzelnen Signaltönen in Sekunden.


VBOX_DEBUGLEVEL

Hier kann durch eine Buchstabenkombination angegeben werden, welche Ereignisse in den log-files protokolliert werden sollen. Aus der Original-Doku:

F - Fehler die nicht behoben werden können
E - Fehler die eventuell behoben werden können
W - Warnungen
I - Informationen
D - Debugging Ausgaben
J - Noch mehr Debugging Ausgaben

Für den Anfang sollte man ruhig alles einschalten, weil die log-files bei der Fehlersuche sehr hilfreich sein können. Läuft das System erstmal ordentlich, sollte "FE" ausreichend sein.




6. Konfiguration (config/vbox.txt) - userspezifische Parameter
--------------------------------------------------------------


Die folgenden Parameter müssen für jeden einzelnen user eingestellt werden, wobei das an den Namen des Parameters angehängte "usernr" jeweils durch die Nummer des users ersetzt werden muß, auf den sich diese Definition bezieht. Es können maximal 14 user angelegt werdem, indem der Konfigurationsblock für user "1" in der Konfigurationsdatei kopiert und die dem Namen der Parameter folgende "1" durch die Nummer des neuen users ersetzt wird.


Übersicht:

      Allgemeine Angaben zum user:
       Anrufer- und Zeitabhängige Programmierung des Anrufbeantworters:


Zunächst sind einige allgemeine Angaben über den user erforderlich:


VBOX_USER_NAME_usernr

Man ahnt es schon: Hier wird der Name des Benutzers eingetragen. Dieser Benutzer ist übrigens nicht nur "vbox-user", sondern wird ins System eingetragen. Man kann sich mit diesem Benutzernamen also z.B. auch per ftp auf dem Router anmelden. Das Home-Verzeichnis ist dann das vbox-Spoolverzeichnis des jeweiligen users.


VBOX_PASSWD_usernr

Das Passwort des Benutzers.


VBOX_MSN_usernr

Hier müssen die Telefonnummer(n) des users angegeben werden, die der Anrufbeantworter überwachen soll. (OHNE VORWAHL!) Sollen mehrere Nummern überwacht werden, so müssen diese einzeln durch Leerzeichen getrennt - ohne irgendwelche wildcards - angegeben werden. Es sind maximal 14 MSNs möglich. Siehe hierzu auch VBOX_USERS_N.


VBOX_SPACE_usernr

Wenn die Spoolverzeichnisse im Ram liegen (VBOX_SPOOLPATH='') wird hier eingestellt, wieviel kB Speicherplatz für den user mit der Nummer usernr reserviert werden sollen. Gilt jedoch VBOX_COMMON_SPACE='yes', so ist nur der Wert von VBOX_SPACE_1 relevant, der dann die Größe der für alle user gemeinsam verwendeten Ramdisk definiert. Die Werte von VBOX_SPACE_2 ..3 usw. werden dann ignoriert. Übersteigt die Gesamtgröße der durch VBOX_SPACE_usernr definierten Ramdisks den auf dem Router verfügbaren freien Speicher, so wird die Installation des vbox-Pakets mit einer entsprechenden Fehlermeldung abgebrochen. Man sollte davon ausgehen, daß der Router ca. 10MB Hauptspeicher für die eigentliche Arbeit benötigt, so daß z.B. bei einem Router mit 16MB Ram nicht mehr als 6MB für die vbox-Ramdisks reserviert werden können.

Wenn die Spoolverzeichnisse auf einer Festplatte liegen, kann mit VBOX_SPACE_1 angegeben werden, wieviel kB auf der Platte mindestens frei sein müssen, damit das vbox-Paket installiert wird. Unterschreitet der freie Speicherplatz diesen Wert, wird die Installation des vbox-Pakets mit einer entsprechenden Fehlermeldung abgebrochen. Man kann dadurch vermeiden, daß der Router incl. Anrufbeantworter scheinbar problemlos startet, der AB aber nicht so arbeiten kann wie gewünscht, weil er mangels Plattenplatz kaum Anrufe aufzeichnen kann. Die Werte von VBOX_SPACE_2 ..3 usw. werden bei einer Festplatteninstallation ignoriert.


VBOX_BEEP_usernr

Wenn mit einem akustischen Signal angezeigt werden soll, daß für den user mit der Nummer usernr neue Nachrichten vorhanden sind, muß dieser Parameter auf "yes" gesetzt werden, ansonsten auf "no".

Bei diesem Parameter ist folgendes zu beachten: wenn die Spoolverzeichnisse auf einer Festplatte liegen, kann sich die Platte bei aktivem vboxbeep auch dann nicht ausschalten, wenn dies in der Konfiguration des HD-Pakets so eingestellt wird, weil der vboxbeep-daemon ständig auf die Platte zugreifen muß, um den Eingang neuer Nachrichten zu überprüfen.



Es folgen nun einige Parameter, die die Reaktion des Anrufbeantworters in Abhängigkeit vom Wochentag, der Tageszeit und der Rufnummer des Anrufenden definieren:



VBOX_CALLERID_usernr_linenr

Registriert vbox einen Anruf, bei dem die Rufnummer des Anrufers übermittelt wird, so wird geprüft, ob für diesen Anrufer bzw. seine Nummer eine Sonderbehandlung vorgesehen ist. Welchen Anrufern vbox eine Sonderbehandlung angedeihen lassen soll, lässt sich mit den VBOX_CALLERID Parametern festlegen, und zwar benötigt man für jede Spezialkonfiguration eine Zeile. Diese Zeilen werden mit der zweiten, an die Nummer des users angehängten Ziffer (linenr) durchnummeriert, und haben folgendes Format:

VBOX_CALLERID_usernr_linenr = 'CALLERID SECTION NAME'

Der erste Eintrag in jeder Zeile ist die Nummer des/der Anrufenden
MIT VORWAHL,
JEDOCH OHNE DIE FÜHRENDE NULL.
Hier können auch Rufnummernbereiche angegeben
werden, und zwar laut original-Doku des vbox-Autors mit Hilfe eines "Unix-Pattern". Nachdem ich verschiedene Unix-Pattern mit unterschiedlichem Erfolg getestet habe, scheinen folgende Methoden der Bereichsangabe zu funktionieren:
Mehrere angrenzende Nummern, z.B. von 55511 bis 55514: "5551[1-4]"
Alle gleich beginnenden Nummern, z.B. alles mit "555" beginnend: "555*"

Der zweite Eintrag "SECTION" ist der frei wählbare Name der Anrufersektion, in der definiert wird, wie der Anrufbeantworter sich verhalten soll, wenn ein Anruf von CALLERID eingeht. Dabei steht ein "-" für die Anrufersektion "STANDARD" (s.u.), ein "*" für eine Anrufersektion, die auf den Namen des Anrufers lautet. Die Konfiguration der auf diese Weise referenzierten Sektionen wird weiter unten erklärt -> VBOX_SECNAME.

Der dritte Eintrag ist der Name des Anrufers, der ausnahmsweise Leerzeichen enthalten darf. Dieser Eintrag ermöglicht es, daß der vbox-Client in der Liste der eingegangenen Anrufe nicht nur die Rufnummer, sondern auch den Namen des Anrufers anzeigen kann. Technisch ist dieser Eintrag also bedeutungslos.

WICHTIG: Für alle Anrufer, für die keine VBOX_CALLERID definiert wurde oder die einfach gar keine Rufnummer übermitteln, sollte als letzte VBOX_CALLERID-Zeile immer

'*    -    --- Unknown ---'

verwendet werden, damit auch deren Anrufe
über die Sektion "STANDARD" beantwortet werden können. (Statt "--- Unknown ---" kann hier natürlich irgendwas stehen.)



VBOX_RINGS_usernr_linenr

Auch hier können mehrere Zeilen definiert werden, wobei die einzelnen Zeilen mit der zweiten, an die Nummer des users angehängten Ziffer (linenr) durchnummeriert werden und folgendes Format haben:

VBOX_RINGS_usernr_linenr = 'TIME DAYS RINGS'

Mit den VBOX_RINGS Parametern kann für bestimmte Zeitbereiche, d.h. für bestimmte Tageszeiten (TIME) an bestimmten Wochentagen (DAYS) eingestellt werden, nach wie vielen Klingelzeichen (RINGS) ein Anruf während dieser Zeiten überhaupt angenommen wird. Eine genaue Erklärung des Formats der Zeitangaben findet sich im Anhang am Ende diser Doku. Es ist übrigens nicht möglich, den AB vor dem ersten Ring abheben zu lassen. Ein Wert von "0" für RINGS führt dazu, daß der Anruf gar nicht beantwortet wird.

Diese Einstellungen sind Standard-Einstellungen, die verwendet werden, wenn für einen Anrufer keine Sonderbehandlung konfiguriert wurde (siehe VBOX_CALLERID), oder eine Sonderbehandlung keine eigene Definition von RINGS besitzt.

Es läßt sich z.B. einstellen, daß der AB während der Nachtstunden normalerweise schon nach dem ersten Klingeln rangeht, damit man nicht aufgeweckt wird, zu allen anderen Zeiten aber erst nach dem fünften Klingeln. Gibt es aber Anrufer, deren Anrufe so wichtig sein könnten, daß man auf jeden Fall wachgeklingelt werden möchte, so kann man für diese Anrufer mittels VBOX_CALLERID eine eigene Anrufersektion definieren, in der man die Standard-Einstellung aus VBOX_RINGS wieder überschreiben kann.



VBOX_SSECTION_usernr_linenr

Die VBOX_SSECTION Parameter enthalten die Einstellungen für die "STANDARD"-Sektion, die immer vorhanden sein muß, weil sie definiert, wie Anrufer behandelt werden sollen, für die keine Anrufersektion vorhanden ist oder für die keine Anrufersektion definiert werden kann, weil sie ihre Rufnummer nicht übermitteln. Auch hier können mehrere Zeilen verwendet werden, die mit einer an die usernr angehängten Ziffer durchnummeriert werden und folgendes Format haben:

VBOX_SSECTION_usernr_linenr = 'TIME DAYS MESSAGE RECTIME [FLAG] [...]'

Der folgende Abschnitt zur Erläuterung des Formats der VBOX_SSECTION und VBOX_SECTION Zeilen ist - leicht verändert - aus der Original-Doku des Autors übernommen:

----------

TIME
Zeiten, zu denen die Einstellungen benutzt werden sollen.

DAYS
Tage, an denen die Einstellungen benutzt werden sollen.

MESSAGE
Nachricht die als Ansagetext gespielt werden soll. Eine Ansage mit diesem Namen muß vor dem Erstellen der Diskette nach opt/files/usr/local/vbox/messages kopiert werden. Leerzeichen und Tabulatoren sind nicht erlaubt.

RECTIME
Anzahl der Sekunden die maximal aufgezeichnet werden sollen. Voreinstellung ist 60 Sekunden.

FLAG
Zusätzliche Flags die angegeben werden können:
NOANSWER
Anruf soll nicht beantwortet werden.

NORECORD
Es soll keine Nachricht aufgezeichnet werden.

NOTIMEOUTMSG
Es soll keine Timeout-Nachricht gespielt werden.

NOBEEPMSG
Der Signalton soll nicht gespielt werden.

NOSTDMSG
Der Ansagetext soll nicht gespielt werden.

RINGS=
Gibt an nach wievielen RING's der Anruf beantwortet werden soll. Dieses Flag überschreibt die RING's aus der Sektion [RINGS] und das Flag TOLLRINGS.

TOLLRINGS=
Gibt an, nach wievielen RING's der Anruf beantwortet werden soll, wenn neue Nachrichten vorhanden sind. Dieses Flag überschreibt die RING's aus der Sektion [RINGS] und das Flag RINGS bei neuen Nachrichten.
----------


VBOX_SECNAME_usernr_secnr
VBOX_SECTION
_usernr_secnr_linenr

Wie bereits beschrieben kann mit den VBOX_CALLERID Parametern - jeweils mit dem Feld SECTION (s.o.) - auf bestimmte Sektionen verwiesen werden, in denen ein bestimmtes Verhalten des AB einstellbar ist, das von den Standardeinstellungen abweicht, die mit den VBOX_SSECTION und VBOX_RINGS Parametern definiert wurden.

Diese Sektionen werden nun mit den VBOX_SECNAME Parametern benannt und mit einer an die usernr angehängten Ziffer (secnr) durchnummeriert. Der angegebene Name muß mit einer SECTION aus den VBOX_CALLERID Definitionen übereinstimmen:

VBOX_SECNAME_usernr_secnr = 'NAME'

Für jede dieser Sektionen können nun wieder mehrere Zeilen angegeben werden, mit denen die Behandlung der betroffenen Anrufe definiert werden kann und die mit einer an die usernr und secnr angehängten Ziffer (linenr) durchnummeriert werden:

VBOX_SECTION_usernr_secnr_linenr = 'TIME DAYS MESSAGE RECTIME [FLAG] [...]'

Das Format der einzelnen Zeilen ist mit dem der VBOX_SSECTION Parameter identisch (s.o.).



7. Beispielkonfiguration
------------------------


Um das doch recht komplexe Konfigurationssystem etwas anschaulicher zu machen, folgt hier nun die Erläuterung einer Beispielkonfiguration, die vielleicht einige Fragezeichen beseitigen kann.

Zwecks besserer Übersichtlichkeit folgen zunächst nur die globalen Parameter:

#------------------------------------------------------------------------------
# Optional package: VBOX                                          (fli4l 2.0.x)
#------------------------------------------------------------------------------
OPT_VBOX='yes'                  # install answering machine: yes or no
VBOX_USERS_N='2'                # number of users
VBOX_SPOOLPATH=''               # '' for Ramdisk or path for spooldir on hd
VBOX_COMMON_SPACE='no'          # ram: common space for all users?: yes or no
VBOX_DELETE_OLD_SPOOLDIRS='yes' # hd: delete old spooldirs of unconfigured users
VBOX_COMPRESSION='adpcm-4'      # voice compr. level: adpcm-2/3/4 or ulaw
VBOX_FREESPACE='40000'          # if space < freespace a call isn't accepted
OPT_VBOX_WAV_FILES='no'         # convert .wav messages to .msg automatically

VBOX_VBOXD_ALLOW_1='adams'      # optional: vboxd requests are allowed from...
VBOX_VBOXD_ALLOW_2='babelfish'  # "*" means every host
VBOX_VBOXD_ALLOW_3=''
VBOX_VBOXD_ALLOW_4=''

VBOX_BEEP_HOURS='*'             # when to use the beep signal: timerange
VBOX_BEEP_PAUSE='10'            # pause between beeps in seconds

VBOX_DEBUGLEVEL='FE'            # FEWIDJ means "log everything", -> see docs


Wir haben zwei user, deren Nachrichten auf zwei einzelne Ramdisks gespoolt werden (VBOX_SPOOLPATH='' und VBOX_COMMON_SPACE='no'). Der Parameter VBOX_DELETE_OLD_SPOOLDIRS ist hier bedeutungslos, da die Nachrichten nicht auf einer Festplatte abgelegt werden.

Da auf Ramdisks gespoolt wird wählen wir die Kompression "adpcm-4", um Platz zu sparen. Aus dem gleichen Grund ist auch die automatische Konvertierung von wav-Dateien in das vbox-Format ausgeschaltet. Wenn auf einer Ramdisk weniger als 40kB frei sind, was bei adpcm-4 Kompression für eine etwa 10 Sekunden lange Nachricht ausreicht, kann keine Nachricht mehr aufgesprochen werden.

Der AB darf nur von den Rechnern "adams" und "babelfish" der eigenen Domain (siehe config/base.txt) abgefragt werden. Wenn für mindestens einen user die Signalisierung neuer Nachrichten durch einen beep eingestellt ist (siehe VBOX_BEEP_usernr), so wird dieses Signal rund um die Uhr gesendet und zwar alle zehn Sekunden.

Da diese Konfiguration funktioniert ;-) werden nur Fehler (VBOX_DEBUGLEVEL='FE') gelogt.


Nun zur Konfiguration für user 1:


VBOX_USERNAME_1='ford'         # username
VBOX_PASSWD_1='herzausgold'    # password
VBOX_MSN_1='555461 555463'     # ph. number to be monitored (without area code)
VBOX_SPACE_1='10000'           # diskspace to be used for spooldir(s) in kb
VBOX_BEEP_1='yes'              # activate "new message beep": yes or no

VBOX_CALLERID_1_1 = '30123456[7-9]    ZAPHOD    Zaphod Beeblebrox'
VBOX_CALLERID_1_2 = '89999666'        ARTHUR    Arthur Dent'
VBOX_CALLERID_1_3 = '*                -         --- Unknown ---'

VBOX_RINGS_1_1    = '20-20:14,16:45-17:44    MO,DI,MI,DO,FR    1'
VBOX_RINGS_1_2    = '12                      SO                1'
VBOX_RINGS_1_3    = '*                       *                 5'
VBOX_RINGS_1_4    = ''

VBOX_SSECTION_1_1 = '20-20:14        MO,DI,MI,DO,FR    the_news.msg      20'
VBOX_SSECTION_1_2 = '16:45-17:44     MO,DI,MI,DO,FR    startrek_tng.msg  20'
VBOX_SSECTION_1_3 = '*               *                 standard.msg 90'
VBOX_SSECTION_1_4 = ''

VBOX_SECNAME_1_1   = 'ZAPHOD'
VBOX_SECTION_1_1_1 = '12             SO        donotdisturb.msg  120  RINGS=1'
VBOX_SECTION_1_1_2 = '*              *         zaphod.msg        120'

VBOX_SECNAME_1_2 =   'ARTHUR'
VBOX_SECTION_1_2_1 = '*              *         beep.msg          10   NOBEEPMSG RINGS=1'
VBOX_SECTION_1_2_2 = ''



Hier ist nun etwas "mitdenken" angesagt:
Die VBOX_RINGS Parameter besagen, daß der AB wochentags von 20:00 - 20:15 Uhr und von 16:45 - 17:45 Uhr sowie Sontags von 12:00 - 13:00 Uhr nach dem ersten Klingeln und zu allen anderen Zeiten nach dem vierten Klingeln abnehmen soll, zumindest wenn dies nicht von einer anderen Konfiguration in einer der Sektionen für eine bestimmte CALLERID überschrieben wird.
(Die Zeitangaben im vorhergehenden Satz scheinen nicht ganz exakt zur angegebenen Konfiguration zu passen. Dem ist aber nicht so. Dazu sollte man sich das etwas eigenwillige Format der Zeitangaben im Anhang ansehen.)

Die Konfiguration der Standard-Sektion (VBOX_SSECTION), die bei Anrufen ohne dafür definierte CALLERID verwendet wird, besagt, daß wochentags zwischen 20:00 und 20:15 Uhr die Ansage "the_news.msg" verwendet werden soll und dann nur 20 Sekunden für eine Nachricht zur Verfügung stehen. Analog die "startrek_tng.msg", während Startrek TNG läuft. Zu allen anderen Zeiten wird die Standard-Ansage abgespielt, und es stehen 90 Sekunden für die Aufzeichnung der Nachricht zur Verfügung.

An dieser Stelle ein allgemeiner Hinweis: wenn eine Zeile eines bestimmten Bereichs ungenutzt bleibt (IRGENDWAS=''), so endet die Auswertung der Parameter dieses Bereichs mit dieser Zeile. Wird also z.B. nur die erste und die letzte von vier Zeilen eines Bereichs genutzt, während die anderen auf '' gesetzt werden, wird die vierte Zeile ignoriert. Ungenutzte Zeilen am Ende eines Bereichs werden wie nicht existent behandelt.

Nun zu den CALLERIDs: Zaphod hat ISDN und drei angrenzende MSNs, die auf den Ziffern 7,8 und 9 enden, was sich mit "[7-9]" ausdrücken lässt. Ruft er an, sind die Einstellungen der VBOX_SSECTION Parameter bedeutungslos, denn für ihn gibt es extra die Sektion "ZAPHOD". Hier ist konfiguriert, daß er Sonntags zwischen 12:00 und 13:00 Uhr bereits nach dem ersten Ring die "donotdisturb"-Ansage zu hören bekommt, zu allen anderen Zeiten jedoch die "zaphod.msg", und zwar erst nach dem fünften Ring - letzteres wurde mit VBOX_RINGS_1_3 definiert, was von der Konfiguration der ZAPHOD-Sektion nicht überschrieben wird.

Die CALLERID "ARTHUR" ist ein besonderer Fall: Arthur will Ford (das ist der Name des hypothetischen vbox-users - s.o.) gar nicht persönlich sprechen, hat nur sehr kurze Mitteilungen zu machen und möchte sich nicht immer eine lange Ansage anhören müssen. Daher bekommt er immer sofort nach dem ersten Ring als Ansage den Signalton vorgespielt, und damit der eigentliche Signalton nicht auch noch gespielt wird, wird dieser mit "NOBEEPMSG" abgeschaltet. (Man könnte auch die Ansage abschalten und den Signalton spielen lassen.)

Zu dieser Sektion ist noch zu bemerken, daß im Gegensatz zur Sektion "ZAPHOD" auch die Einstellungen aus den VBOX_RINGS Parametern nie zum Tragen kommen, weil für Arthur für jeden möglichen Zeitpunkt eine eigene RINGS-Definition existiert, die die Einstellungen aus VBOX_RINGS überschreibt.

Wenn man das Konzept erstmal begriffen hat ist es ganz einfach. Ehrlich ;-)


Zur Konfiguration von user 2:


VBOX_USERNAME_2='marvin'       # username
VBOX_PASSWD_2='42'             # password
VBOX_MSN_2='5553'              # ph. number to be monitored (without area code)
VBOX_SPACE_2='5000'            # diskspace to be used for spooldir(s) in kb
VBOX_BEEP_2='no'               # activate "new message beep": yes or no

VBOX_CALLERID_2_1 =  '208491510        IKNOWYOU        Slartibartfast'
VBOX_CALLERID_2_2 =  '1*               ALLOWED         got number'
VBOX_CALLERID_2_3 =  '2*               ALLOWED         got number'
VBOX_CALLERID_2_4 =  '3*               ALLOWED         got number'
VBOX_CALLERID_2_5 =  '4*               ALLOWED         got number'
VBOX_CALLERID_2_6 =  '5*               ALLOWED         got number'
VBOX_CALLERID_2_7 =  '6*               ALLOWED         got number'
VBOX_CALLERID_2_8 =  '7*               ALLOWED         got number'
VBOX_CALLERID_2_9 =  '8*               ALLOWED         got number'
VBOX_CALLERID_2_10 = '9*               ALLOWED         got number'
VBOX_CALLERID_2_11 = '*                -               no number'

VBOX_RINGS_2_1 =     '*           *       4'

VBOX_SSECTION_2_1 =  '*           *       goaway.msg    10   NOBEEPMSG NORECORD RINGS=1'

VBOX_SECNAME_2_1 =   'IKNOWYOU'
VBOX_SECTION_2_1_1 = '*           *       slarti.msg    120  RINGS=6'
VBOX_SECTION_2_1_2 = ''

VBOX_SECNAME_2_2 =   'ALLOWED'
VBOX_SECTION_2_2_1 = '23-07       *       standard.msg  90   RINGS=1'
VBOX_SECTION_2_2_2 = '08-22       *       standard.msg  90'



User Nr. 2 (marvin) will nur Nachrichten von Leuten, die er kennt oder die zumindest ihre Rufnummer übermitteln. Wer "anonym" anruft, soll vom AB abgewiesen werden.
Dazu werden neun CALLERID-Einträge verwendet, die auf alle übermittelten Rufnummern passen, die mit einer der Ziffern von eins bis neun beginnen. Da vbox die führende Null bei einer Vorwahl nicht sieht, bedeutet das: alle Anrufe, bei denen die Nummer des Anrufenden übermittelt wird, werden - mit Ausnahme von Slartibartfasts Anrufen, der eine eigene CALLERID hat - von der Sektion "ALLOWED" bearbeitet, die allerdings so simpel ist, daß ich sie hier nicht weiter erläutere.

(Eigentlich müsste auch der Pattern "[1-9]*" anstelle der neun einzelnen
CALLERID-Definitionen funktionieren, aber meine Tests in dieser Richtung waren nicht erfolgreich. Offenbar versteht der vbox-interne Konfigurationsparser nicht alle Unix-Pattern.)

Interessant ist hier die Standard-Sektion, die natürlich nur noch bei Anrufen ohne Rufnummernübermittlung genutzt wird: den anonymen Anrufern wird nach dem ersten Klingeln die Ansage "goaway.msg" vorgespielt, danach gibt es keinen Signalton, keine Möglichkeit, eine Nachricht aufzusprechen und der AB legt wieder auf. Bei diese Konfiguration ist zu beachten, daß die angegebene Aufzeichnungsdauer von 10 Sekunden ein dummy ist, der hier notwendig ist, um das Format des Parameters einzuhalten, obwohl ja gar keine Nachricht aufgezeichnet werden kann.

An diesem Beispiel wird auch deutlich, daß es bei der Definition der CALLERIDs auf die Reihenfolge ankommt: wäre der Eintrag für Slartibartfast erst nach den anderen CALLERIDs definiert worden, so hätte bei einem Anruf der Pattern "2*" für die Nummer von Slartibartfast gepasst und es wäre die Sektion "ALLOWED" ausgewählt worden, bevor vbox bei der Suche nach einer passenden CALLERID die eigentlich richtige Definition gefunden hätte.

Ich hoffe, damit bleiben nun keine Fragen mehr offen...



8. Aufnehmen und "Installieren" neuer Ansagen
---------------------------------------------


Die Ansagen, die in der vbox-Konfiguration verwendet werden können, müssen im fli4l-Verzeichnisbaum in folgendes Verzeichnis kopiert werden:

/opt/files/usr/local/vbox/messages

Alle in diesem Verzeichnis liegenden Dateien werden in das opt-Archiv eingepackt, gleichgültig ob sie von der aktuellen vbox-Konfiguration verwendet werden oder nicht. Wer also Platz sparen muß, sollte darauf achten, daß hier nur die Ansagen liegen, die auch wirklich benötigt werden.

Um den AB möglichst problemlos in Betrieb nehmen zu können, bringt das Paket eine einigermassen neutrale Standard-Ansage mit, die man aber sicherlich durch eigene Ansagen ersetzen bzw. ergänzen möchte. Auch der Signalton, der immer "beep.msg" heissen muß, und die Timeout-Ansage ("timeout.msg"), die auf das Ende der Aufzeichnungsdauer hinweist, können durch eigene Signale bzw. Texte ersetzt werden. Es ist allerdings nicht zu empfehlen, einen Signalton zu verwenden, der sich wesentlich von dem bekannten Piepen normaler Anrufbeantworter unterscheidet, weil das viele Anrufer derart in Verwirrung stürzt, daß sie lieber keine Nachricht hinterlassen...

Wer für opt_vbox genügend Platz auf der Diskette hat, um auch die Option OPT_VBOX_WAV_FILES (s.u.) aktivieren zu können (+40kB auf der Diskette) oder von Festplatte startet, sollte dies tun und hat es dann einfach: es können dann dieüblichen wav-Dateien als Ansagen verwendet werden, die beim Start des Routers automatisch in das vbox-eigene Format umgewandelt werden.Um solche wav-Dateien mit einem Mikro aufzunehmen, eignet sich z.B. der bei Windows mitgelieferte Audiorecorder. Beim Abspeichern der aufgenommenen Ansagen sollte man dann als Format "PCM" und "8 kHz, 8Bit, Mono" einstellen. Aufnahmen in besserer Qualität werden auf dem Router zwar automatisch in diesen Modus umgewandelt, doch ist die Qualität dann schlechter als wenn die Aufnahme direkt im richtigen Modus erfolgt. Davon abgesehen benötigen wav-Dateien in hoher Qualität auch ein vielfaches an Speicherplatz.

Wer die ca. 40kB, die das wav-Konvertierungstool auf der Diskette belegt, sparen möchte, kann auch Datein im .au (SUN Audio) Format verwenden. Auch diese Dateien werden auf dem Router automatisch in das vbox-eigene Format umgewandelt. Um vorhandene Soundfiles in anderen Formaten in das au-Format umwzuwandeln, kann man z.B. das Tool "sox" verwenden:

http://sox.sourceforge.net/


Schließlich gibt es auch die Möglichkeit, ohne einen mit Soundkarte und Mikro ausgestatteten Rechner Ansagen garantiert im richtigen Format aufzunehmen:

Zunächst nimmt man den Router mit installiertem inet-Paket (OPT_FTPD='yes') und der mitgelieferten Ansage in Betrieb. Dann ruft man sich selber an und spricht die Texte, die man später als Ansage verwenden möchte, als Nachricht auf. Dann verbindet man sich per ftp mit dem Router und wechselt in das Vereichnis

/var/spool/vbox/<username>/incoming

Dort liegen die aufgesprochenen Ansagen nun
als .msg Dateien mit recht kryptischen Namen. (Um zu wissen, welche Ansage in welcher Datei steckt, sollte man sich die Reihenfolge der aufgesprochenen Ansagen merken.) Diese Dateien lassen sich jetzt per ftp vom Router in das oben angegebene Verzeichnis des fli4l-Verzeichnisbaums kopieren. Man sollte den Dateien nun etwas sprechendere Namen geben und kann sie dann in der vbox-Konfiguration verwenden.



9. Ausblick
-----------


Für dieses opt-Paket, welches nur unter fli4l 2.0.x läuft, wird es in Zukunft nur noch bugfixes geben. Aus Zeitgründen werde ich mich bei der Weiterentwicklung auf eine neue Version für fli4l >= 2.1.x konzentrieren. Diese wird dann das lange angekündigte Verschicken neuer Nachrichten per Mail u.a nette Features besitzen.


10. Support
-----------


Es ist ja eigentlich selbstverständlich, aber ich erwähne es vorsichtshalber trotzdem: wenn Ihr mit der Konfiguration nicht zurecht kommt oder glaubt, einen bug gefunden zu haben, schaut bitte zunächst nochmal in dieser Anleitung nach, ob Ihr nichts übersehen habt. Gerade bei den etwas komplexeren Parametern macht man leicht Flüchtigkeitsfehler. Eventuell kann auch die Original-Doku (vbox-appendix.txt) helfen.

Wenn Ihr wirklich nicht weiterkommt, schickt bitte eine e-mail an: cp@fli4l.de. Schickt bitte eine möglichst genaue Beschreibung des Problems, am besten incl. Logfile. Dieses findet man auf dem Router im Verzeichnis /var/log/vbox. Danke!

-----
Achtung: verursacht durch einen bug der von fli4l verwendeten shell "ash" kann es in dem Fall, daß sehr viele opt-Pakete installiert sind, vorkommen, daß der Router schon beim Booten mit "Segmentation fault" Meldungen abstürzt. Dieses Problem tritt häufig erst bei aktiviertem vbox-Paket auf, weil opt_vbox besonders viele Variablen verwendet, und lässt sich meist durch eine Änderung der Datei opt/etc/rc.local lösen:
dazu muß der zwischen "optional packages" und "start inetd" stehende Abschnitt der rc.local, welcher für das Starten der Initialisierungsskripte der einzelnen opt-Pakete zuständig ist, durch den Inhalt der Datei vbox-rc.local.patch ersetzt werden, die diesem Paket im Verzeichnis doc/deutsch/opt beiliegt. Ich habe bewußt darauf verzichtet, diesem Paket eine fertig gepatchte Version der rc.local beizulegen, um mit opt_vbox zu späteren fli4l-Versionen mit einer möglicherweise veränderten rc.local kompatibel zu bleiben.
-----



Viel Erfolg mit OPT_VBOX wünscht euch

Christoph Peus





ANHANG
------

Format der in der Konfiguration verwendeten Zeitangaben


Bei einigen Parametern werden Zeit- und Tagesangaben erwartet. Die folgenden Informationen zum Format dieser Angaben habe ich unverändert aus der Original-Dokumentation des Autors übernommen:

Zeitangaben:

Ab v2.0.0 von vbox können die verschiedenen Zeitzonen (z.B. bei den  Rings) auch mit einer Minutenangabe versehen werden.

Einzelne Zeitangaben werden durch Kommata getrennt, Angaben von Start- und Endzeit durch ein Minuszeichen. Die Stundenangaben müssen im 24-Stunden-Format - also von 0 Uhr bis 23 Uhr - gemacht werden.

Ergänzung zur Original-Doku: Zeitbereiche, die 00:00 Uhr überschreiten, müssen immer in zwei Teilen - bis 00:00 Uhr und ab 00:00 Uhr - definiert werden. Beispiel: statt 22-06 muß es heissen: 22-23,00-06  (cp)

Die Zeitangaben werden intern immer in Start- und Endzeit umgerechnet, auch dann, wenn nur eine Startzeit angegeben ist.

Nehmen wir zum Beispiel folgende Zeitangaben:

20:15-21:14

Diese Zeit wird intern in 20:15:00-21:14:59 umgerechnet, d.h. Start- und Endzeit sind inklusive!

Wenn bei einer Zeitangabe keine Minuten angebenen sind, wird bei der Startzeit 0 Minuten und bei der Endzeit 59 Minuten benutzt. Intern werden die Sekunden - die nicht einstellbar sind - nach dem gleichen Schema behandelt.

Beispiel::

· 20 - Umrechnung nach 20:00:00-20:59:59

· 20:15-21:14 - Umrechnung nach 20:15:00-21:14:59

· 08-11 - Umrechnung nach 08:00:00-11:59:59

· 12-15:30 - Umrechnung nach 12:00:00-15:30:59

Eine Zeitzone zählt als zutreffend (match) wenn die aktuelle Zeit größer/gleich der Startzeit uunndd kleiner/gleich der Endzeit ist.

Ein '*' als einzige Zeitangabe wird als immer behandelt, ein '-' oder '!' als einzige Zeitangabe als nie.


Tagesangaben:

Einzelne Tagesangaben werden durch Kommanta getrennt. Eine Angabe von Start- und Ende ist hier nicht möglich.

Folgende Tageskürzel können angegeben werden:

· MO, MON - für Montag

· DI, TUE - für Dienstag

· MI, WED - für Mittwoch

· DO, THU - für Donnerstag

· FR, FRI - für Freitag

· SA, SAT - für Samstag

· SO, SUN - für Sonntag

Beispiel:
MO,DI,DO,FRI,SAT,SO