Sinn der Konstruktionsbeziehungen



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Sinn der Konstruktionsbeziehungen

Der wesentliche Gedanke bei der Einführung von Konstruktionsbeziehungen war, daß der Anwender durch die Art und Weise, wie er Geometrie-Objekte erzeugt, diese zu bereits vorhandenen Geometrie-Objekten in Beziehung setzt.
Diese Beziehungen gehen in herkömmlichen CAD-Systemen meistens verloren, in SISCAD-P dagegen, können sie bei Bedarf im CAD-Modell gespeichert werden.
Werden für ein Geometrie-Objekt Konstruktionsbeziehungen gespeichert, so kennt das System im nachfolgenden Konstruktionsprozeß zu jedem Zeitpunkt die Konstruktionsart (d.h. den zugehörigen SISCAD-P Befehl) und alle an der Konstruktion beteiligten Objekte und Parameter. Wird nur eines, der an der Konstruktion beteiligten Objekte manipuliert (z.B. verschoben), so wird die zuvor vom Anwender durchgeführte Konstruktion jetzt nochmals mit den geänderten Bedingungen vom System automatisch nachvollzogen.
Dazu ein Beispiel.

  Beispiel (Tangentialkonstruktion): Ausgangs-Objekte sind 2 Kreise k1 und k2 sowie der Punkt pp.
Mit dem Befehl ERZEUGE GERADE TE werden 2 tangentiale Geraden an die beiden Kreise erzeugt, wobei der optionale Parameter KONBEZ=1 (Konstruktionsbeziehung eingeschaltet) gesetzt ist.

 
Figure: Tangentialkonstruktion mit KONBEZ=1 (vorher)

Wird nun Kreis k2 so verschoben, daß sein Mittelpunkt auf dem Punkt pp zu liegen kommt, so werden die tangentialen Geraden nicht einfach mitmanipuliert (denn dann wären sie anschließend nicht mehr tangential an die beiden Kreise), sondern die ursprüngliche Tangentialkonstruktion wird nochmals durchgeführt.
Das Ergebnis ist der geänderter Kreis k2 mit neu konstruierten Tangenten an beide Kreise.

 
Figure: Tangentialkonstruktion mit KONBEZ=1 (nachher)

Dies alles passiert bei jeder Manipulation einer der beiden Kreise automatisch.
Das Beispiel zeigt, daß die durch Konstruktionsbeziehungen miteinander verknüpften Geometrie-Objekte nur noch als Einheit manipulierbar sind.gif
Beachten Sie:

Konstruierte Objekte verlieren ohne ihre konstruierenden Objekte ihre Daseinsberechtigung, da dann die gespeicherte Konstruktionsvorschrift nicht mehr nachvollzogen werden kann.
Deshalb werden beim Löschen konstruierender Objekte auch die dazu gehörigen konstruierten Objekte gelöscht.

Aus diesen Gründen sollten Sie sich, bevor Sie Konstruktionsbeziehungen speichern, immer vorab über die möglichen Konsequenzen im klaren sein.
Der sinnvolle Einsatz der Konstruktionsbeziehungen ist ein überaus leistungsfähiges Mittel, um die richtige Konstruktionslogik in die Konstruktion einzubringen.


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Thu Aug 3 11:29:51 MET DST 1995