Belegung der Parameter



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Belegung der Parameter

  1. Parameter, die eine ID benennen :

    ID ist der Bezeichner für ein Datenobjekt ( Punkt, Gerade etc. ).

    Eine komplette ID besteht aus der Nummer oder dem Namen des Teiles, in dem das Objekt liegt, einer Typenbezeichnung ( = Typecast ) und einer Satznummer :

           [teilnr|objekttyp]satznr
    oder
           [teilnr][objekttyp]satznr

    z.B.:

           [1|Punkt]10 ( = Punkt 10 im Teil 1 )

    Die Nummer des Teiles kann wegbleiben, wenn das Objekt im aktiven Teil liegt.

    Statt der Nummer eines Teiles kann auch der Name des Teiles verwendet werden :

           ERZEUGE TEIL UNTEN ... ; NA = teil1 !
           ERZEUGE LAENGENMASS ZP ... ; NA = Laenge !
           AKTIVIERE TEIL teil2 !
           AENDERE NENNMASS Laenge2 ; [teil1]Laenge !

    Der Objekttyp kann wegbleiben, wenn die Belegung des Parameters nur einen Typ zuläßt, oder wenn der Typ der erste Typ in der internen Liste des Interpreters ist.

    Alternativ zu dieser Belegung kann der Name eines Objektes stehen.

    z.B.:

           ERZEUGE PUNKT KAR ... ; NA = PU1 !
           ERZEUGE GERADE PP PU1 ; ... !

    Werden bei einem Namen ausdrücklich Kleinbuchstaben gewünscht, so schreibt man ihn mit Hochkommata :

           ERZEUGE PUNKT KAR ... NA = "pu1" !

    Eine weitere Möglichkeit der Benennung ist die Verwendung einer Zahlfunktion.

    z.B.:

           ERZEUGE KREIS MR MPK(1); ... !

    Es wird eine Kreis erzeugt, dessen Mittelpunkt der Mittelpunkt des Kreises 1 ist.

    Bei interaktiver Eingabe ist der übliche Weg der Benennung eines Objektes jedoch das Identifizieren des Objektes mittels der linken Maustaste im Grafikfenster. Diese Eingabemöglichkeit spielt bei Makros nur eine Rolle bei der Beantwortung von Makrofragen ( siehe Kapitel 'Sprachbausteine nur für Makros ).

    Manche Kommandos erwarten zusätzlich zur ID des Objektes Angaben über die Position, an der das Objekt identifiziert wurde und die Nummer des Grafikfenster, in dem das Objekt identifiziert wurde. Diese Angaben werden in runden Klammern eingeschlossen hinter die ID des Objektes angehängt.

    z.B.:

           ERZEUGE LAENGENMASS ZO [GERADE]1 (100,100;0) ...

    Bei der Identifizierung der Geraden 1 befand sich der Cursor an der Position 100,100 und im Grafikfenster 0. Wie aus dem Beispiel ersichtlich werden Koordinate und Fensternummer mit Semicolon getrennt. Handelt es sich bei dem Objekt um einen Punkt, so kann die Koordinate als überflüssige Information auch wegbleiben.

    Bei der Programmierung eines Makros muß ebenfalls die notwendige Pickinformation angefügt werden. Es ist jedoch nicht möglich die Koordinate als Formel zu berechnen. Wenn genaue Positionen nicht bekannt sind, kann man sich notfalls mit Extremwerten behelfen.

    z.B.:

           ERZEUGE LAENGENMASS ZO [GER]1 (-1e10,0;0) ...

  2. Parameter, die eine Koordinate benennen

    Eine Koordinate besteht aus einer Zahl für die x-Position , einem Komma und einer Zahl für die y-Position.

    Die übliche Eingabe einer Koordinate beim interaktiven Arbeiten ist das Positionieren an der Stelle des Cursors. Dazu kann immer die zweite Maustaste benutzt werden. Arbeitet der Anwender mit dem Pickradius, ist auch die erste Maustaste zum Positionieren geeignet.

    Es können jeweils für den x- oder y-Wert oder für die gesamte Koordinate Formeln eingegeben werden.

    z.B.:

           ERZEUGE GERADE PP XPOS(1),200 ; ...
           ERZEUGE GERADE PP 100,YPOS(2) + 10 ; ...
           ERZEUGE GERADE PP KADD ( XYPOS(1) ; 100,100 ); ...
           ERZEUGE GERADE PP [VARIABLE]1 ; ...

    In Beispiel 1 wird der x-Wert des Anfangspunkts dem x-Wert des Punktes 1 gleichgesetzt.

    In Beispiel 3 wird eine Koordinatenfunktion benutzt, um die Position des Punktes 1 und das Koordinatenpaar 100,100 zu addieren.

    In Beispiel 4 wird als Anfangspunkt die Koordinatenvariable 1 berechnet.

    Koordinaten erhält man auch beim Identifizieren eines im Fangmodus gefundenen Punktes. Das System hängt bei Fangmodus-Koordinaten maximal zwei Ids von Objekten an, die bei der Auswahl der Koordinate eine Rolle gespielt haben.

    z.B.:

    Beim Identifizieren eines Schnittpunktes zwischen Gerade 1 und Kreis 2 lautet die korrekte Eingabe

           100,200 ( [GERADE]1 , [KREIS]2 )

    Die benannten Objekte sind dann von Nutzen, wenn das System im Autoconstraint-Modus arbeitet. Es werden in diesem Fall die gefundenen Lage-Constraints neu erzeugter Elemente zu den benannten Objekten gespeichert. In dem genannten Beispiel würde der Punkt zweimal die Eigenschaft Punktlage auf den Linien erhalten.

  3. Parameter, die mit reellen Zahlen belegt werden.

    Reelle Zahlen sind entweder direkt ( z.B. 1.234 , 1e3 ) oder als Zahlformel einzugeben .

    Für die Formeln können die arithmetischen Grundoperationen
    Addition ( + ) , Subtraktion ( - ) , Multiplikation ( * ) oder Division ( / ) verwendet werden. Des weiteren ist eine mathematisch korrekte Klammerung möglich. Letztendlich können eigendefinierte Zahlfunktionen, sowie Zahlvariablen bei der Eingabe einer reellen Zahl verwendet werden.

    Ebenfalls wie eine reelle Zahl wird ein in Klammern stehender Vergleich von Zahlen, Koordinaten oder Texten behandelt.

    z.B.:

           WENN ( Index < 10 ) ...
                ( 100,100 >= XYPOS(1) ) ...
                ( [TEXT]1 <> "abc" ) ...
                ( XPOS(2) = 10 ) ...

    Dabei ist eine Koordinate größer als eine zweite Koordinate, wenn sowohl x- als auch y-Position der Koordinate 1 größer als der zugehörige Wert der Koordinate 2 ist.

    Bei Verleich von Texten gilt die alphabetische Reihenfolge. Das Ergebnis eines Vergleiches ist entweder 1 bei zutreffender Bedingung oder 0.

  4. Parameter, die mit ganzen Zahlen belegt werden.

    Grundsätzlich können ganze Zahlen wie reelle Zahlen eingegeben werden. Handelt es sich um Formeln, so werden diese vom Interpreter berechnet und das Ergebnis an die weiterverarbeitenden Module weitergereicht. Die Formeln werden nicht gespeichert ( auch nicht bei Verwendung der Konstruktionsbeziehungen ).

    Formelergebnisse oder reelle Zahlen werden vor der Weitergabe auf ganze Zahlen gerundet.

  5. Parameter , die mit Texten belegt werden.

    Ein Text ist ein beliebiger in Hochkommata eingeschlossener Ausdruck.

    z.B.:

           ERZEUGE TEXT L "beliebiger Text" ...

    Wie schon bei Zahl- und Koordinateneingaben können bei Texten Funktionen und Textvariablen benutzt werden

    z.B.:

           ERZEUGE TEXT L VERKTX ( [TEXT]1 ; " Anhang" ) ...
                      TXZ ( XPOS(1) ; 2 ) ...
                      [VARIABLE]3 ...
                      [TEXT]2 ...

    In Beispiel 1 errechnet sich der zu erzeugende Text aus der Aneinanderreihung des Inhalt des Objektes Text 1 und des konstanten Textes.

    In Beispiel 2 wird die x-Position des Punktes 1 mit 2 Nachkommastellen im Text abgelegt.

    Beispiel 3 ist die Benennung einer Textvariable.

    Wie Beispiel 4 zeigt kann ein Text auch mit der ID oder interaktiv mit Identifizieren eines existierenden Textobjektes belegt werden.

  6. Parameter, die mit einem Buchstaben belegt werden.

    Dieser Parametertyp wird selten verwendet. Es sind dies zum Beispiel der Parameter Geradenkennung GK=E oder S oder U ( endlich oder halbunendlich oder unendlich ).

    Diese Parameter können nur mit dem jeweiligen Buchstaben belegt werden.



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Thu Aug 3 11:46:15 MET DST 1995