Alternativen Kernel installieren
Inhaltsverzeichnis
Anforderung
Benötigt easyVDR 0.6 (getestet), sollte aber auch mit 0.5 klappen.
Zielgruppe
Beta-Tester & experimentierfreudige User
Vorwort
In diesem Artikel soll beschrieben werden, wie auf der aktuellen easyVDR Distribution ein alternativer, beliebiger Kernel compiliert & installiert werden kann. Generell gilt die Empfehlung den mitgelieferten Kernel zu verwenden, ein Wechseln auf neuere Versionen kann Vorteile sowie Nachteile mit sich bringen. So wird eventuell neuere Hardware endlich erkannt, aber ältere dafür nicht mehr oder irgendwelche Scripte funktionieren nicht mehr korrekt. Also Vorsicht! Da euer bestehender Kernel aber nicht überschrieben wird spricht nichts gegen Testen.
Hinweis
Habt ihr in eurem bestehenden Kernel nachträglich zusätzliche Treibermodule installiert, müsst ihr diese nachdem ihr den neuen Kernel gebootet habt ebenfalls neu installieren.(z.B. Multiproto (DVB-S2 Treiber) oder die "closedsource" NVidia/ATI Treiber). Steht ihr vor einer kompletten Neuinstallation, wechselt also zu erst den Kernel nach Ende des regulären easyVDR Setups und installiert dann erst eure zusätzlichen Komponenten.
Installationsanleitung
Ins /usr/src Verzeichnis wechseln
cd /usr/src
Kernel-Sources nach Wahl (Unser Bsp: 2.6.26.3) downloaden.
wget http://www.eu.kernel.org/pub/linux/kernel/v2.6/linux-2.6.26.3.tar.gz
Kernel entpacken
tar xvfz linux-2.6.26.3.tar.gz
Ins Kernel Verzeichnis wechseln
cd linux-2.6.26.3
Alte Kernel-Konfiguration übernehmen
make oldconfig
Eigene Änderungen vornehmen (ruft geführtes Tool auf)
make menuconfig
Kernel mit Hilfe des debian-Tools "make-kpkg
" compilen & in .deb Paket verpacken
make-kpkg kernel-image
Kernel installieren
dpkg -i ../linux-image-2.6.26.3_2.6.26.3-10.00.Custom_i386.deb
Optional: Kernel header erzeugen & in .deb Paket verpacken. Wird zum kompilieren einiger Treiber benötigt.
make-kpkg kernel-headers
Kernel header installieren
dpkg -i ../linux-header-2.6.26.3_2.6.26.3-10.00.Custom_i386.deb
Rechner neustarten
reboot
Der frisch installierte Kernel muss natürlich noch im GRUB-Bootmenü als der zu Startende ausgewählt werden.
Falls man nur mal "schauen" will ob alles funktioniert und, falls es nicht funktioniert, alles wieder mit dem alten Kernel startet kann folgendes tun
- in der
/boot/grub/menu.lst
schauen, an welcher stelle der neue Eintrag steht - Am Anfang muss folgendes stehen: "default saved"
- der erste Kerneleintrag muss der aktuell verwendetet stehen, also der stabile ;)
- Am Schluss des Eintrags muss "savedefault 0" stehen
- auf der Kommandozeile (bei mir steht der neue Kerneleintrag an 4ter stelle, Achtung: mit 0 anfangen zu zählen):
grub-set-default 4
reboot
Beispiel:
default saved [...] title Debian GNU/Linux, kernel 2.6.31 root (hd0,2) kernel /boot/vmlinuz-2.6.31 root=/dev/hdc3 ro savedefault 0